Verlustangst / Angst vor dem Verlassenwerden

Symptome, Ursachen und Therapie

Wie der Name schon sagt, ist Verlustangst die Angst, den Partner zu verlieren. Wobei "Verlust" bedeuten kann, dass der Partner sich bewusst und absichtlich trennt ("Angst vor dem Verlassenwerden") oder aber dass die Trennung ungewollt durch ein Unfall, Unglück oder eine Krankheit stattfindet.

Diese Verlustängste sind von Grund auf etwas Normales - wer hätte keine Angst, seinen Partner zu verlieren? "Krankhaft" ist diese Angst erst dann, wenn es keine tatsächlichen Anhaltspunkte für die Ängste gibt. Häufig empfindet auch der Betroffene selbst seine Verlustängste als grundlos, kann aber die Angst nicht loswerden. Die Verlustangst kann ständig vorhanden sein und kann so quälend werden, dass sie daran hindert, gut durch den Alltag zu kommen.

Menschen mit (krankhafter) Verlustangst beschäftigen sich ständig mit dem Gedanken an den Verlust ihres Partners und haben andauernd Angst um ihn. Das kann so weit gehen, dass sie beginnen den Partner in seinen Freiheiten einzuschränken oder ständig bei ihm sein wollen - sie beginnen zu "klammern". Der Partner fühlt sich immer mehr bedrängt und eingeengt und reagiert oft seinerseits mit Rückzug. Dieser Rückzug kann dann wiederum zu einem verstärkten Klammern des Partners mit Verlustangst führen - ein Teufelskreis entsteht.

Es kommt auch vor, dass manche Menschen so sehr fürchten von ihrem Partner verlassen zu werden, dass sie Dinge tun, die sie eigentlich nicht tun wollen, nur um ihren Partner "zu halten". Diese Form von Selbstaufgabe hat oft verheerende Konsequenzen für den Selbstwert, der dann immer niedriger wird.

Die Ursachen für Verlustangst können sehr unterschiedlich sein. Einige Menschen fühlen sich z.B. ohne ihren Partner völlig hilflos und haben das Gefühl alleine nicht überleben zu können; der Partner gibt ihnen dann emotionalen Halt und Orientierung im Leben. Andere Menschen hingegen befürchten den Verlust ihres Partners, da sie sich dann wertlos, minderwertig oder ungeliebt fühlen. Wiederum andere Menschen empfinden das Verlassenwerden als ein Zeichen von persönlichem Versagen oder als Bestätigung dafür, dass sie nicht liebenswert sind.

Verlustängste sind durch Psychotherapie gut behandelbar. In der Therapie kommt es darauf an, die individuellen Ursachen der Verlustangst herauszufinden - diese sind den Betroffenen in der Regel nicht bewusst. Oft ist es so, wenn die eigenen Ängste besser verstanden werden, werden diese nicht mehr als so belastend und störend empfunden. Häufig geht es in der Therapie auch darum, einen anderen Umgang mit seinen Gefühlen zu entwickeln, so dass diese sich nicht mehr so hinderlich auf die Lebensgestaltung auswirken können.

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